Mit 250.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von zuletzt knapp 130 Milliarden Euro ist Alibaba der wichtigste E-Commerce-Konzern Chinas. 2017 gründete Alibaba die Damo Academy, eine Stätte für Spitzenforschung ohne den Druck einer kurzfristigen wirtschaftlichen Nutzung. Eins der 16 Labore der Academy forscht an autonomen Fahrzeugen – und wird jetzt im Zuge einer internen Umstrukturierung aus dem Damo-Verbund herausgelöst. Statt dessen wird dieses Labor Caiano zugeschlagen, dem globalen Logistiknetzwerk von Alibaba.
Ursache für diesen Schritt ist offenbar der Druck, aus den teuren Forschungsergebnissen im Bereich autonomes Fahren möglichst zügig kommerziell einsetzbare Produkte zu machen. Der Einsatz eines Roboter-Fahrzeugs auf der Letzen Meile bietet dafür relativ günstige Voraussetzungen: Statt Menschen müssen nur Waren transportiert werden und die gefahrenen Geschwindigkeiten sind nicht so hoch.
500 Roboter in China unterwegs
Damo unterstützt Cainiao bereits seit sechs Jahren mit seinem Vorzeige-Roboter Little Donkey (Bild) bei der Auslieferung von E-Commerce-, Restaurant- und Lebensmittelbestellungen auf der Letzten Meile. Im Juni 2022 hatte eine Flotte von 500 Exemplaren des elektrisch betriebenen, selbstfahrenden Lieferwagen bereits 10 Millionen Auslieferungen hinter sich gebracht, wie das Unternehmen damals mitteilte.
Cainiao expandiert nach Lateinamerika
In naher Zukunft könnten Little Donkeys nicht nur in Chinas Metropolen über die Bürgersteige rollen, sondern auch in Lateinamerika: Cainiao folgt in seinem Expansionskurs der Konzernmutter Alibaba und hat in jüngster Zeit Logistikzentren in Brasilien, Mexiko und Chile eröffnet. Ob und wann autonome Lieferroboter auch die Innenstädte Europas erobern könnten, steht indes noch in den Sternen. Nicht zuletzt die regulatorischen Bedingungen stellen für solche Fahrzeuge hohe Hürden dar.
Quelle: TechCrunch
Bildquelle: Alibaba