Dass ein Logistiker sich einen Elektro-Lkw holt, um das Fahrzeug in der täglichen Praxis zu testen, ist heutzutage nichts Außergewöhnliches mehr. Doch das Vorhaben des Pharma-Logistikers Unitax ist anders. Im Rahmen des Forschungsprojektes „eHaul“ der TU Berlin setzt Unitax zwei batterieelektrische Sattelzugmaschinen des Schweizer Herstellers Designwerk für den Nahverkehr ein. Ab Sommer soll die Strecke Dresden–Berlin-Schönefeld–Dresden dazukommen. Doch für die 340 km reicht eine Batterieladung nicht aus.
TU Berlin baut Wechselstation
Deshalb wurde eine der Sattelzugmaschine mit einem Batterie-Wechselsystem ausgestattet. Auf halber Strecke zwischen Berlin und Dresden errichtet die TU Berlin derzeit eine vollautomatische Wechselstation. Dort soll die leere Batterie gegen eine volle gewechselt werden. Als Testpartner kann Unitax die Station mindestens ein Jahr lang nutzen. Gemietet hat das Unternehmen den E-Lkw von der Greiwing Truck & Trailer GmbH & Co. KG.
Ziel des Feldversuches ist, einen der Hauptnachteile eines batterieelektrischen Fahrzeugs auszumerzen: Die kurze Reichweite in Verbindung mit einer langen Batterieladezeit. Beim Kurzstreckenbetrieb fällt dieser Faktor oft nicht ins Gewicht, weil das Fahrzeug über Nacht geladen werden kann. Bei längeren Strecken könnte ein Batteriewechselsystem helfen, dieses Problem zu lösen.
Mehrere Faktoren entscheiden über Erfolg
Neben den Faktoren Reichweite und Ladezeit werden auch die Fahreigenschaften der E-Lkw, der Komfort für die Fahrer und weitere Erfahrungen aus der Praxis darüber entscheiden, ob das Projekt zukunftsfähig ist. Die Untersuchung ist für Unitax auch deshalb interessant, weil temperaturgeführte Pharmatransporte viel Energie für die Kühlung bzw. Beheizung des Laderaums benötigen. Mit einem E-Lkw würden sich die CO2-Emissionen deutlich verringern.
Das Bild oben entstand bei der Fahrzeugübergabe. Es zeigt von links nach rechts: Simon Greiwing, Geschäftsführer Greiwing Truck & Trailer; Volker Commentz, Fuhrparkleiter, Uitax; Martin Urban, Leiter Transport & Disposition, Unitax und Frederik Rumpf, Geschäftsführer, GTT International
Quelle: LogPR
Bildquelle: Reinert Logistics