Forscher entwickeln biologisch komplett abbaubare Stretchfolie

Paul Schindler von Fraunhofer Austria zeigt biologisch abbaubare Stretchfolie

„Biobasiert“ und „biologisch abbaubar“ sind oft zwei verschiedene Paar Schuhe. Viele so genannte „Bio-Kunststoffe“ enthalten nur einen Anteil, der aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. Nach der Entsorgung verbleiben Reste aus schwer abbaubarem Mikroplastik. Diesem Problem hat sich die Fraunhofer Austria Research GmbH gewidmet.

Folie zersetzt sich rückstandslos

Die Wissenschaftler haben im Rahmen des Forschungsprojekts „EFFI“ gemeinsam mit Pamminger Verpackungstechnik, der Montanuniversität Leoben, der Technischen Universität Wien sowie Lenzing Plastics eine biobasierte und biologisch komplett abbaubare Folie entwickelt. Wie Fraunhofer Austria mitteilt, soll die Lösung eine Alternative zur Stretchfolie sein und eine nachhaltigere Logistik ermöglichen. Die Folie zersetzt sich den Forschern zufolge innerhalb weniger Wochen rückstandslos.

Dabei achteten die Forscher darauf, dass die neue Folie nicht nur umweltverträglich ist, sondern sich auch in ihren mechanischen Eigenschaften als Ersatz für die handelsübliche Stretchfolie taugt, die zur Verpackung von Palettenware eingesetzt wird.

Nicht mehr Lagen als nötig

Ein weiterer Schritt hin zu weniger Umweltbelastung ist eine neue Verpackungstechnik. Heutzutage ist es üblich, dass Paletten mit der gleiche Anzahl von Folienlagen umwickelt werden, unabhängig davon, wie die Palette beladen ist. Der Projektpartner Pamminger Verpackungstechnik hat jetzt eine Maschine entwickelt, die durch Regelungstechnik in der Lage ist, sich an die Palettenbeladung anzupassen – und nur so viel Plastikfolie zu verwenden wie wirklich erforderlich.

Bislang wurde die neue Folie erst im labortechnischen Maßstab erzeugt. Die Forscher hoffen jetzt darauf, dass ein Folienhersteller de Produktion im großtechnischen Maßstab aufnimmt.

Das Foto zeigt Paul Schindler, den Leiter des Forschungskonsortiums, an der Pilotanlage für die neue Stretchfolie

Quelle: Logistik heute

Bildquelle: Dr. Elisabeth Guggenheimer/Fraunhofer Austria

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