Wellpappen-Industrie macht Front gegen EU-Verpackungsverordnung

EU-Fahne

Der Verband der Wellpappen-Industrie e.V. (VDW) sieht den Entwurf einer neuen EU-Verpackungsverordnung kritisch. Eine neue Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM), die im Auftrag des VDW erstellt wurde, warnt vor denen im Entwurf vorgesehenen Mehrwegquoten für E-Commerce- und bestimmte Transportverpackungen.

Sollten diese Quoten umgesetzt werden, hätte dies erhebliche negative Effekte, aber nur vergleichsweise geringen Nutzen, so die Studie. Die pauschalen Vorgaben für einen weitreichenden Einsatz von Mehrwegverpackungen seien daher nicht zielführend.

Kostensteigerungen von bis zu 400 Prozent

Unter Berufung auf diese Studie malt VDW-Vorsitzender Steffen P. Würth ein düsteres Zukunftsszenario: “Elf Prozent mehr Kunststoffverbrauch, 200 Prozent mehr Transportkilometer, 80 Prozent mehr Lagerfläche und um bis zu 400 Prozent höhere Kosten für Packmittel. Unter anderem diese Folgen drohen im Jahr 2040, wenn die Verpackungsverordnung in der von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Form verabschiedet wird.”

Importware umpacken?

Nahezu absurde Folgen könnte die Mehrwegquote laut GVM-Analyse zudem bei Importen aus Nicht-EU-Staaten haben. “Es ist durchaus möglich, dass Haushaltsgroßgeräte an der EU-Grenze dann künftig millionenfach in Mehrwegbehälter umgepackt werden müssten. In diesen Fällen würden also pro Produkt zwei Transportverpackungen genutzt – das ist eindeutig das Gegenteil von Effizienz und Umweltschutz”, erklärt Würth. Die Wellpappenindustrie appelliere somit aus guten Gründen weiter eindringlich an die Politik, von pauschalen Mehrwegquoten für E-Commerce und Transportverpackungen abzusehen.

Quelle: BVSE

Bildquelle: Ralph auf Pixabay

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